Forschung und Technologie
Unsere Hochschulen sind Innovationszentren für die Zukunft: offen, international und leistungsorientiert. Wir vernetzen sie eng mit Partnern in Europa, öffnen englischsprachige Studiengänge und integrieren Angebote der Virtuellen Hochschule Bayern. So werden grenzüberschreitendes Lehren und Forschen zur Selbstverständlichkeit und Baden-Württemberg zum Magneten für Talente aus aller Welt.
Ein durchgängiger Bildungsweg, der bereits in der Schule ansetzt, sichert die Studienkompetenz künftiger Generationen. Zusätzlich schaffen wir Freie Demokraten verlässliche Karrierewege: Mit definierten Karrierepfaden (Tenure-Track-Professuren) und einer Erweiterung des Promotionsrechts auf die DHBW stärken wir Forschungsambitionen und offene Aufstiegsmöglichkeiten – unabhängig vom Hochschultyp oder Standort.
Damit Spitzenleistungen gedeihen, sorgen wir für lebensnahe Rahmenbedingungen. Bezahlbarer Wohnraum in Kooperation mit Studierendenwerken, gezielte Förderung studentischer Innovationsprojekte und eine kontinuierliche Evaluation von Studienverläufen bieten die nötige Unterstützung. Psychische Gesundheit und Wohlbefinden stehen dabei im Fokus, denn nur wer sich frei entfalten kann, bringt Ideen voran.
So lassen wir in Baden-Württemberg eine Campuslandschaft entstehen, die Wissen nicht reglementiert, sondern beflügelt und unser Land zum führenden Forschungs- und Studienstandort Europas macht.
Wir werden:
- bestehende Hochschulstandorte insbesondere im ländlichen Raum gezielt unterstützen und strukturell fördern.
- uns dafür einsetzen, mehr englischsprachige Studienprogramme und Module in den Curricula unserer Hochschulen zu verankern.
- für eine bessere Versorgung mit studentischem Wohnraum sorgen.
- um dem Lehrermangel an den Grund- und Hauptschulen und an den Sonderpädagogischen Einrichtungen zu begegnen, für diese Schulzweige bedarfsgerecht weitere Studienplätze an den Pädagogischen Hochschulen schaffen.
- mit dem Freistaat Bayern Verhandlungen aufnehmen mit dem Ziel, dass sich Baden-Württemberg an die Virtuelle Hochschule Bayern anschließt, sodass zeit- und ortsunabhängige Studienangebote im Land gestärkt werden können.
- die Rolle privater Hochschulen anerkennen, sicherstellen, dass sie von staatlichen Förderprogrammen profitieren können, und ihre Kooperationen mit staatlichen Hochschulen gezielt fördern.
- Anreize für die Herausbildung von hochschulspezifischen fachlichen Schwerpunkten, insbesondere mit Verknüpfung an regional starke Industriezweige setzen, z.B. durch besondere Berücksichtigung bei Förderprogrammen.
- strategische Zukunftslabore an Hochschulen einrichten für Themen wie KI, Robotik, Quantencomputing oder synthetische Biologie.
- den Digitalisierungsschub der Hochschulen verstetigen – durch eine verlässliche Finanzierung und den Ausbau von Blended Learning (Kombination aus Präsenz- und Online-Lehre) sowie MOOCs (offen zugängliche Online-Kurse für viele Teilnehmer).
- das Promotionsrecht für die Duale Hochschule Baden-Württemberg über den Promotionsverband BW zugänglich machen.
- die Cooperation-Schule-Hochschule (cosh) stärken, um die Studierfähigkeit der Abiturienten zu verbessern und den Übergang zwischen Schule und Hochschule zu erleichtern.
- gezielt ausreisewillige US-amerikanische Forscherinnen und Forscher, oder solche exzellenten Bewerber, die bisher für Forschung und Studium in die USA eingereist wären, für baden-württembergische Einrichtungen anwerben.
Forschung ist der Herzschlag unserer Gesellschaft: Sie entfacht Innovation, schafft Wohlstand und gestaltet unsere Zukunft. Baden-Württemberg soll zum strahlenden Leuchtturm Europas für Wissenschaft und Technologie werden – ein Ort, an dem internationale Spitzenforscher sich zuhause fühlen, an dem sie Repressionen entkommen und an dem Ideen frei von ideologischen Zwängen gedeihen. Forschende wollen und sollen forschen.
Dafür wollen wir Freie Demokraten den bürokratischen Ballast abschütteln. Anträge, Berichte und Vorgaben dürfen nicht zum Hindernis für kreative Spitzenleistungen werden. Unsere landesseitige Forschungsförderung gestalten wir schlanker, sachorientiert und konsequent an Exzellenz wie an konkretem Wissenstransfer ausgerichtet.
Mit Innovationsgutscheinen schlagen wir die Brücke von Labor zu Markt und unterstützen Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg zur Marktreife. In Schlüsselbereichen wie Mobilität, Gesundheit, Künstlicher Intelligenz und Quantentechnologie entstehen leistungsstarke Innovationscampus — Freiheitszonen mit minimalem Verwaltungsaufwand und maximalem Potenzial.
Parallel stärken wir unsere Universitäten im bundesweiten Exzellenzwettbewerb, damit Baden-Württemberg auch künftig Weltspitze in Forschung bleibt. So schaffen wir einen Wissenschaftsstandort, der Neugier fördert, Freiräume öffnet und Ideen den Raum gibt, unsere Welt nachhaltig zu verändern.
Wir werden:
- Baden-Württemberg als Wissenschaftsstandort weltweit bekannter machen, um eine Sogwirkung auf internationale Talente zu haben.
- den Zeit- und Personalaufwand für Forschungsanträge und Dokumentationspflichten durch den Abbau von Bürokratie reduzieren.
- das Förderangebot der Innovationsgutscheine fortsetzen und ausbauen.
- den Einsatz von Blockchain für transparente Forschungsentscheidungen prüfen.
- für eine ideologiefreie Ausgestaltung von landesseitigen Förderprogrammen sorgen.
- die Innovationscampusmodelle zu bürokratiearmen und gründungsfreundlichen Freiheitszonen weiterentwickeln. Ein Innovationscampus Sicherheit und Verteidigung muss über bestehende Cluster hinaus wirtschafts- und anwendungsnahe Sicherheitsforschung stimulieren und vernetzen.
- die Universitäten dabei unterstützen, weiterhin herausragende Erfolge bei der Exzellenzstrategie des Bundes zu erzielen.
- die medizinische Forschung durch die bessere Bereitstellung von Daten, beispielsweise über verbesserte Schnittstellen zwischen den Krankenhausinformationssystemen (KIS) an den Universitätskliniken, sowie durch beschleunigte Genehmigungsverfahren in den Regierungspräsidien verbessern.
- in engem Austausch mit den Hochschulen die landesrechtlichen Voraussetzungen für international wettbewerbsfähige Hochschulstrukturen und Personalentwicklungskonzepte schaffen.
- die Mobilität innerhalb des Wissenschaftssystems vereinfachen, Rahmenbedingungen für den personellen Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft verbessern und faire Möglichkeiten zur Be- und Entfristung wissenschaftlicher Stellen schaffen.
Universitäre Ausgründungen sind das Rückgrat künftiger Innovationen: Hier verwandeln sich wissenschaftliche Erkenntnisse in marktfähige Lösungen. Baden-Württemberg soll zum Leuchtturm für Gründungsgeist an den Hochschulen werden. Wir Freie Demokraten setzen alles daran, dass exzellente Forschungsergebnisse und visionäre Konzepte schneller und unbürokratisch den Weg in den Markt finden.
Deshalb fördern wir den Ausbau von Wagniskapital und stärken Programme wie „Junge Innovatoren“, um Ideen in unternehmerische Realität zu übersetzen. Innovationszentren und Inkubatoren an unseren Hochschulen vernetzen wir enger und statten sie mit den Ressourcen aus, die Gründerinnen und Gründern den entscheidenden Vorsprung verschaffen. Universitäten sollen selbst und unkompliziert als Investoren und Partner am Erfolg ihrer Spin-offs beteiligt sein können.
Parallel dazu digitalisieren wir Gründungsprozesse und schaffen One-Stop-Shops – zentrale, digitale Anlaufstellen, über die Gründer alle Behördenwege gebündelt in einem Portal erledigen können –, damit der Weg von der Idee bis zum Start-up nicht an Formularbergen scheitert. Auf die Verankerung von Unternehmertum und Gründen im Curriculum wollen wir hinwirken, damit keine gute Idee verloren geht, weil der Mut oder die Kenntnisse fehlen.
So entsteht im „Campusland Baden-Württemberg“ ein Gründungsökosystem, in dem unternehmerischer Wagemut belohnt, unterstützende Strukturen selbstverständlich und Hochschulen zu aktiven Mitgestaltern einer prosperierenden Zukunft werden.
Wir werden:
- die Investitionen in Forschung und Entwicklung durch Unternehmen stärken, denn der Löwenanteil der Investitionen kommt aus der Wirtschaft.
- die Verfügbarkeit von Wagniskapital verbessern durch staatlich kofinanzierte Spin-off-Fonds und private Beteiligungsmodelle.
- unbürokratische und schnelle Gründungen ermöglichen, beispielsweise durch die Einrichtung eines One-Stop-Shops für Gründungen, zentrale Online-Stellen, über die alle Behördengänge gebündelt und automatisch abgewickelt werden können.
- die Beteiligungsmöglichkeiten der Hochschulen an Ausgründungen verbessern, um den Start-Ups Geld zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Hochschulen am Erfolg der ausgegründeten Firma teilhaben zu lassen.
- Ausgründungen mit einem landesweit einheitlichen, transparenten und innovationsfreundlichen IP-Standard vereinfachen und damit Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beschleunigen.
- das erfolgreiche Förderprogramm “Junge Innovatoren” weiter ausbauen.
- die Innovationszentren und Inkubatoren der Hochschulen unterstützen und sie stärker miteinander verzahnen.
- Gründergeist durch entsprechende Inhalte im Studienangebot entfachen.
- Entrepreneurship-Kompetenzen bereits in der Schule vermitteln, u. a. durch eine verstärkte Kooperation mit entsprechenden außerschulischen Initiativen.
- Forschung und Technologiepolitik als strategische Zukunftsgestaltung verstehen und Trends aktiv setzen.
- Public-Private-Partnerships wie die NXGTN-Startup-Factory fördern.
- digitale Bildungsangebote mit flexiblen Zertifikatskursen für lebenslanges Lernen entwickeln.
- gezielt berufserfahrene Fachkräfte für Gründungen aktivieren, die ihren Erfahrungsschatz in eine Zweitkarriere als Gründer einbringen wollen und die Start-up BW Acceleratoren entsprechend aufstellen.
- Gründungstätigkeit als gleichwertige Kernaufgabe der Hochschulen neben Forschung und Lehre verankern - systematisch, sichtbar und praxisorientiert als zentraler Pfeiler für den Wohlstand von morgen.
Forschung lebt von Freiheit – ohne sie gibt es keine Innovation, keinen Fortschritt und keine offene Debatte. Wir Freie Demokraten stehen fest an der Seite der Wissenschaft und verteidigen ihre Unabhängigkeit gegen ideologische Bevormundung, politische Einflussnahme und wachsendes Meinungsklima. Forschung braucht nicht nur Freiheit nach innen, sondern auch Schutz nach außen. Wissenschaftsspionage, insbesondere aus autoritären Staaten wie China und dem Iran, und ausländischer Einflussnahme auf unsere Hochschulen werden wir klar entgegentreten.
Cancel Culture und informellem Druck zur Political Correctness treten wir entschlossen entgegen. Wir wollen eine echte Wissenschaftskultur, in der Fragen gestellt, Widerspruch geäußert und neue Wege gedacht werden dürfen. Dazu gehört auch: Die Verteidigungsforschung muss ohne ideologische Schranken möglich sein – durch die Streichung der Transparenzklausel im Landeshochschulgesetz und den Abbau hochschuleigener Zivilklauseln.
Wir denken Forschung nicht in Verboten, sondern in Möglichkeiten. Deshalb stehen wir neuen Technologien und Erkenntnissen grundsätzlich offen gegenüber – mit Neugier, Mut und Verantwortung. Unsere Vision ist eine vielfältige und freie Hochschullandschaft mit klaren Profilen, KI-Exzellenz und Stiftungsprofessuren – Baden-Württemberg als Leuchtturm für Forschung und Innovation.
Wir werden:
- Verteidigungsforschung im Land ohne ideologische Hürden ermöglichen, indem wir die Transparenzklausel aus dem Landeshochschulgesetz entfernen und auf die Streichung bestehender (hochschuleigener) Zivilklauseln hinwirken.
- Wissenschaftsspionage sowie ausländischer Einflussnahme auf unsere Wissenschafts- und Forschungslandschaft klar entgegentreten durch praxisnahe Sensibilisierungsangebote zu Forschungssicherheit und den Ausbau der China-Kompetenz, insbesondere an Standorten mit sicherheitsrelevanten Forschungsthemen.
- eine Ombudsperson für die Wissenschaftsfreiheit an jeder Hochschule als Vertrauens- und Ansprechperson für eine gelebte Wissenschaftsfreiheit etablieren.
- Technologien von morgen nicht mit Ängsten von gestern bewerten.
- die Vielfalt der Hochschullandschaft erhalten und klare Profile stärken, sodass Universitäten als Zentren der Grundlagenforschung, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und die DHBW als praxisorientierte Partner für Innovation und Transfer dienen.
- in eine KI-Exzellenzinitiative an den Hochschulen des Landes investieren und die Gründung einer zehnten Landesuniversität mit Schwerpunkt KI zusammen mit der Wirtschaft anstreben.
- gemeinsam mit der Wirtschaft ein Programm ‚Stiftungsprofessuren für Innovationsbereiche‘ entwickeln, das gezielt Forschung und Lehre in Zukunftsfeldern stärkt.
- die Innovationsförderung konsequent auf Themenfelder konzentrieren, in denen vorhandene wissenschaftliche Exzellenz, industrielle Kompetenz und globale Marktchancen zusammenkommen.
Exzellente Hochschulen brauchen eine solide finanzielle Grundlage. Wir Freie Demokraten stehen für eine verlässliche, langfristig planbare Hochschulfinanzierung. Die bestehenden fünfjährigen Finanzierungsverträge wollen wir fortführen und gemeinsam mit den Hochschulen weiterentwickeln, um besser auf die wachsenden Herausforderungen, neue Forschungsaufgaben und strukturelle Risiken reagieren zu können.
Gleichzeitig setzen wir auf Fairness und Eigenverantwortung: Eine maßvolle spätere Beteiligung aller Studierender über nachgelagerte Studienbeiträge stellt für die Qualität zusätzliche Mittel bereit – ohne soziale Hürden. Damit stärken wir die finanzielle Ausstattung der Hochschulen breiter und gerechter als durch Gebühren, die nur ausländische Studierende betreffen.
Unsere Hochschulgebäude und Unikliniken stecken in einem gewaltigen Sanierungsstau, der entschlossenes Handeln erfordert. Deshalb bringen wir eine landesweite Sanierungsoffensive auf den Weg und sichern die notwendige Co-Finanzierung bei gemeinsamen Bauvorhaben mit dem Bund. Forschung und Lehre an Hochschulen für angewandte Wissenschaften brauchen verlässliche Strukturen. Wir wollen den akademischen Mittelbau dort gezielt stärken – mit zusätzlichen Stellen, wenn Professorinnen und Professoren durch Promotionen und Forschungsprojekte gebunden sind.
Starke Wissenschaftsstandorte sind ein zentraler Pfeiler unseres Innovationslandes. Wir Freie Demokraten investieren in Qualität, Verlässlichkeit und Zukunftsfähigkeit – für Bildung, Forschung und Fortschritt in Baden-Württemberg.
Wir werden:
- eine zuverlässige Hochschulfinanzierung durch fünfjährige Verträge fortführen, sie aber gemeinsam mit den Hochschulen weiterentwickeln, um Herausforderungen und Risiken besser abzudecken.
- die Hochschulautonomie ausweiten und die Wahl von Studiendekanen auch für akademische Mitarbeiter mit Lehrverpflichtung öffnen.
- den Grundfinanzierungsanteil baden-württembergischer Hochschulen wieder schrittweise steigern und auf eine Erhöhung der DFG-Programmpauschale unter angemessener Beteiligung der Länder hinwirken.
- insbesondere den Verfügungsrahmen bei Professorenstellen prüfen, um Anreize für forschungsaktive Berufungen zu setzen und faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Hochschulen zu schaffen.
- eine kraftvolle Sanierungsoffensive für die Hochschulen und Universitätskliniken auf den Weg bringen.
- die Professoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWen) für Promotionsbegleitungen und Forschungstätigkeiten bei ihrem Lehrdeputat zeitlich entlasten.
- den akademischen Mittelbau an den HAWen stärken, indem wir einen Stellenausgleich schaffen für die Professoren, die durch Promotionsbegleitung und Forschungstätigkeit gebunden sind.
- die Co-Finanzierung des Landes bei gemeinsamen Bauvorhaben mit dem Bund nach Art. 91b Grundgesetz sicherstellen.
- im Sinne eines Generationenvertrags eine maßvolle spätere Beteiligung aller Studierenden an den Kosten für nachlaufende Studienbeiträge gestalten.