Bildung

Bildung
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Schulfrieden statt Dauerexperiment: Wir sichern das gegliederte System, entwickeln bewährte Schularten weiter und machen aus der Werkrealschule eine berufliche Realschule. Schulen erhalten echte Eigenständigkeit mit eigenen Personal- und Haushaltsbudgets und dürfen passgenau Lehrkräfte auswählen. Eine verbindliche Grundschulempfehlung schafft Orientierung, das Gymnasium wird als Leistungssäule gestärkt, G9 wird mit ausreichend Lehrkräften unterlegt. Mehr Wirtschafts- und Finanzbildung, Ethik ab Klasse 1, A13 für Grundschullehrkräfte und die Abschaffung des NC an Pädagogischen Hochschulen machen das System leistungs- und nachwuchsfest. So zählt Leistung - und jedes Talent findet seinen Weg.

In keinem anderen Politikfeld sind Verlässlichkeit, Planungssicherheit und klare Zielsetzungen so entscheidend wie in der Bildungspolitik. Wer Bildung ständig neu erfindet, verunsichert nicht nur alle Beteiligten, sondern gefährdet auch ihre Qualität. Wir Freie Demokraten setzen uns mit Nachdruck ein für einen parteiübergreifenden Schulfrieden, der über Legislaturperioden hinweg Bestand hat. Ein Schulfrieden bedeutet nicht Stillstand. Er bedeutet vielmehr: klare Spielregeln, unter denen Verbesserungen möglich sind, aber keine radikalen Systemwechsel auf Kosten ganzer Schülergenerationen.

Das gegliederte Schulwesen hat sich in Baden-Württemberg bewährt. Die Vielfalt an Bildungswegen entspricht der Vielfalt an Talenten. Deshalb fordern wir eine Bestandsgarantie für die bestehenden Schularten. Weiterentwicklungen mit Augenmaß sind dabei ausdrücklich erwünscht. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Forderung nach der Weiterentwicklung der Werkrealschule zur beruflichen Realschule.

Genauso wichtig ist die Eigenständigkeit der einzelnen Schulen. Nicht das Kultusministerium in Stuttgart weiß am besten, was für jede Schule vor Ort richtig ist, sondern die Schulen selbst. Deshalb brauchen Schulleitungen möglichst viel Entscheidungsspielraum, um passgenaue Lösungen umzusetzen. Dazu gehört auch, dass Schulen ihr Personal eigenständig auswählen können. Mit einem eigenen Haushalts- und Personalbudget sollten Schulen die Freiheit erhalten, gezielt individuelle Schwerpunkte zu setzen und ein eigenes Profil zu entwickeln.

Wir werden:

- uns mit Nachdruck für einen parteiübergreifenden Schulfrieden einsetzen, der stabile Rahmenbedingungen für die Schulentwicklung schafft.

- die Vielfalt der Schularten garantieren.

- bestehende Schulformen weiterentwickeln, ohne sie abzuschaffen, etwa durch die Transformation der Werkrealschule zur beruflichen Realschule.

- die Schulträger vor Ort stärken, indem wir ihnen mehr Gestaltungsspielraum innerhalb eines stabilen Rahmens einräumen.

- den Schulen mehr Eigenständigkeit geben, indem wir ihnen Personal- und Haushaltsbudgets übertragen und ihnen ermöglichen, Lehrkräfte passend zum jeweiligen Schulprofil auszuwählen.

- die Bildungspolitik aus dem parteipolitischen Dauerstreit herausholen und sie wieder auf die Verbesserung der Bildungsqualität fokussieren.

- ein modernes Personal- und Stellenmanagement im Kultusministerium einführen, mit klaren Verantwortlichkeiten, monatlichen Controlling- Dashboards sowie einem regelmäßigen, automatisierten Abgleich aller relevanten Datenbestände, damit künftig weitere Lehrerstellenpannen ausgeschlossen werden können.

Kinder sind verschieden – und so sollten es auch ihre Bildungswege sein. Wir Freie Demokraten stehen für eine Bildungspolitik, die diese Unterschiede anerkennt und deshalb passgenau fördert – und nicht eine, die mit der Gießkanne Gleichheit statt Gerechtigkeit erzeugt. Das differenzierte Schulwesen in Baden-Württemberg bietet mit seinen verschiedenen Schularten die Möglichkeit, auf individuelle Stärken und Interessen einzugehen. Wer auf das Ziel „eine Schule für alle“ hinarbeitet, nimmt bewusst in Kauf, dass Kinder nicht diejenige Förderung erhalten, die sie brauchen.

Wir Freie Demokraten setzen uns für klare und transparente Übergänge von der Grundschule in die weiterführenden Schularten ein. Wir fordern daher die verbindliche Grundschulempfehlung für alle weiterführenden Schularten. Diese Empfehlung muss pädagogisch begründet, durch Gespräche mit den Eltern flankiert und im besten Interesse des Kindes ausgesprochen werden. Zudem muss die Durchlässigkeit des Schulsystems gewährleistet sein, damit ein späterer Schulartwechsel möglich ist. Eine passgenaue Schulwahl ist nicht elitär, sondern Ausdruck echter Bildungsgerechtigkeit.

Der Grundsatz „kein Abschluss ohne Anschluss“ ist für unsere Bildungspolitik handlungsleitend.

Wir werden:

- das gegliederte Schulwesen mit seinen unterschiedlichen Schularten gegen vereinheitlichende Strukturdebatten verteidigen.

- eine verbindliche Grundschulempfehlung für alle weiterführenden Schularten einführen, um passgenaue Bildungswege zu sichern.

- Eltern durch verpflichtende Beratungsgespräche und transparente Kriterien stärker in die Schulwahl einbinden.

- homogenere Lerngruppen als pädagogisches Instrument zur individuellen Förderung stärken.

- echte Bildungsgerechtigkeit durch differenzierte Angebote statt Gleichmacherei verwirklichen.

Die Digitalisierung verändert unsere Welt tiefgreifend – in der Arbeitswelt, in der Kommunikation, im Alltag. Sie macht Informationen jederzeit verfügbar, erlaubt neue Formen der Zusammenarbeit und eröffnet kreative Lernwege. Gleichzeitig bringt sie Herausforderungen mit sich: Falschinformationen, Reizüberflutung, digitale Abhängigkeiten. Wir Freie Demokraten sind überzeugt: Der souveräne Umgang mit digitalen Medien gehört heute zu den Schlüsselkompetenzen und muss deshalb systematisch in der Schule vermittelt werden.

Digitale Bildung beginnt nicht mit dem Tablet im Klassenzimmer, sondern mit der Fähigkeit, digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen, eigene Inhalte verantwortungsvoll zu erstellen und technische Werkzeuge sinnvoll einzusetzen. Medienbildung muss integraler Bestandteil aller Bildungspläne und Fächer sein. Zudem muss der zunehmenden Wichtigkeit der Berufsfelder Softwareentwicklung und Informatik Rechnung getragen werden, indem Schulen Grundlagen der Programmierung vermitteln.

Ebenso entscheidend ist eine fundierte finanzielle und wirtschaftliche Bildung. Junge Menschen müssen verstehen, wie Märkte funktionieren, wie sie selbstbestimmt mit Geld umgehen und wie ökonomische Zusammenhänge Politik und Gesellschaft beeinflussen. Finanzkompetenz und ökonomisches Wissen sind Grundlagen für Eigenverantwortung, Teilhabe und demokratische Urteilsfähigkeit – gerade in einer digitalisierten und globalisierten Welt.

Wir werden:

- die „digitale Mündigkeit“ der Schülerinnen und Schüler durch aktualisierte Lehrpläne und zeitgemäß ausgestattete Schulbibliotheken stärken.

- die politische Bildung stärken, um junge Menschen zu befähigen, Desinformation, Verschwörungstheorien und politische Einflussnahme zu erkennen und zu bewerten.

- Grundlagen der Informatik sowie finanzielle und wirtschaftliche Bildung verpflichtend in den Lehrplänen verankern.

- den souveränen Umgang mit digitalen Werkzeugen stärker in die Lehramtsausbildung integrieren.

- klare Unterstützungsstrukturen für Schulabsentismus und Gewalt mit Ansprechpartnern und verbindlichen Verfahrensregeln schaffen. Verlässliche Zahlen zum Schulabsentismus müssen dazu erhoben werden.

- erfolgreiche Projekte, die Jugendlichen außerhalb des Regelbetriebs den Weg zum Abschluss ermöglichen, stärken und dafür eine klare Rechtsgrundlage schaffen.

- Regeln zur privaten Nutzung von Handys an Schulen sowie zur Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) so gestalten, dass jede Schule im Rahmen ihrer Schulordnung selbst festlegt, wo und wann Smartphones genutzt werden dürfen.

Kinder und Jugendliche wollen etwas leisten. Sie wollen sich beweisen, sich weiterentwickeln, Herausforderungen annehmen und stolz auf das Erreichte sein. Schule muss ein Ort sein, an dem genau das möglich ist. Wer jungen Menschen gerecht werden und sie auf die Zukunft vorbereiten will, muss sie fordern, nicht in Watte packen. Das Einfordern von Leistung bringt junge Menschen in ihrer Entwicklung voran. Leistung bedeutet, sich Ziele zu setzen und daran zu wachsen. Es bedeutet, vielleicht auch einmal ein Ziel nicht im ersten Versuch zu erreichen und neu Anlauf zu nehmen.

Die Schule ist der beste Ort, um zu lernen, dass sich Anstrengung lohnt, dass Rückschläge dazugehören und dass es ein gutes Gefühl ist, Herausforderungen zu meistern. Dazu gehört auch, dass Sitzenbleiben als eine pädagogisch sinnvolle Maßnahme erhalten bleibt. Wer mehr Zeit braucht, um Lernziele zu erreichen, soll sie auch bekommen – nicht als Stigma, sondern als Chance für einen neuen Start. Gerade im geschützten Raum der Schule können junge Menschen lernen, über sich hinauszuwachsen – mit pädagogischer Unterstützung und persönlicher Begleitung.

Wir Freie Demokraten treten ein für ein Bildungssystem, das Leistung anerkennt und fördert. Noten sind dabei ein zentrales Instrument: Sie geben Orientierung und Motivation. Modellversuche, in denen auf Noten verzichtet wird, führen zu Intransparenz und Verunsicherung – bei Kindern, Eltern und Lehrkräften. Gleichzeitig setzen wir uns ein für die gezielte Förderung leistungsstarker Kinder. Wettbewerbe, Zusatzangebote, MINT-Schwerpunkte: Wer viel kann, soll auch viel lernen dürfen. Denn Talente sind eine Chance – für das Individuum ebenso wie für uns als Gesellschaft.

Wir werden:

- das Leistungsprinzip als Grundlage schulischer Bildung stärken und gegen Relativierung verteidigen.

- Noten als bewährtes Rückmeldeinstrument erhalten und auf Modellversuche ohne Leistungsbewertung verzichten.

- Sitzenbleiben als pädagogisch sinnvolle Maßnahme beibehalten und sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler die notwendige Zeit für ihre Entwicklung erhalten.

- Begabtenförderung und leistungsdifferenzierende Angebote in allen Schularten ausbauen (wie z. B. die Hector-Kinderakademie).

- schulische Wettbewerbe und Zusatzprogramme als Motivationselemente fördern.

- eine leistungsfreundliche Kultur an Schulen schaffen, die fordert, fördert und begeistert (z. B. mit einer Rückkehr zu leistungsorientierten Bundesjugendspielen).

- lernförderliche Räume und entsprechende Konzepte im Schulbau unterstützen.

Lehrerinnen und Lehrer sind die tragende Säule unseres Bildungssystems. Ohne ihr Engagement, ihre Fachlichkeit und pädagogische Leidenschaft funktioniert Schule nicht. Wer ausgezeichnete Bildung will, muss die Arbeit der Lehrkräfte wertschätzen und ihre Arbeitsbedingungen verbessern.

Wir Freie Demokraten fordern einen klaren Schnitt: Lehrkräfte sollen wieder das tun dürfen, wofür sie ausgebildet wurden – unterrichten. Andere Aufgaben in der Schule, die nicht zur Unterrichtsarbeit gehören, müssen auf mehr Schultern verteilt werden. Dazu gehören der flächendeckende Ausbau von Schulsozialarbeit, eine bessere schulpsychologische Betreuung und ITFachkräfte vor Ort. Gerade im digitalen Bereich braucht es professionelle Unterstützung („digitale Hausmeister“), damit sich die Lehrkräfte nicht zusätzlich um die Wartung der IT kümmern müssen.

Bürokratische Lasten wie statistische Erhebungs- und Dokumentationspflichten müssen systematisch reduziert werden. Lehrkräfte brauchen klare Strukturen, Planungssicherheit und pädagogischen Freiraum. Die Ermöglichung von flexiblen Arbeitszeitmodellen ist ein wesentlicher Schlüssel zur Personalbindung. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten für Lehrkräfte, insbesondere für Fachlehrkräfte, stärken die Attraktivität des Berufs. Ebenfalls werden wir das Ziel kleinerer Klassen weiterverfolgen. Die Lehrkräfteausbildung muss gestärkt werden, indem wir den Fokus auf die fachliche und pädagogische Qualität der Ausbildung statt auf Tempo legen. Die Kürzung der Referendariatszeit war ein Fehler. Wir wollen ein Referendariat, das den angehenden Lehrkräften Sicherheit gibt, sie professionell ausbildet und ihre pädagogischen Fähigkeiten stärkt.

Wir werden:

- Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben entlasten und Schulsozialarbeit, Schulpsychologie sowie Schulverwaltungsassistenz massiv ausbauen.

- professionelle IT-Fachkräfte („digitale Hausmeister“) an Schulen etablieren, um Lehrkräfte zu entlasten.

- die Entlastungsstunden für Lehrkräfte mit besonderen Aufgaben (z. B. Erstellung von Stundenplänen) erhöhen, um motivierte und engagierte Lehrkräfte angemessen zu entlohnen.

- bürokratische Pflichten für Lehrkräfte und Schulleitungen systematisch abbauen und so Freiräume für Unterricht und Schulentwicklung schaffen.

- Teilzeitmodelle stärken, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sichern.

- das Referendariat wieder auf 24 Monate verlängern und qualitativ stärken. - die Sommerferien-Arbeitslosigkeit von Referendaren beenden.

- die Differenzierung der Lehrkräfteausbildung wieder stärken.

Kinder sind die Zukunft und das Potenzial unseres Landes. Wir wollen allen Kindern die gleichen Chancen und Möglichkeiten eröffnen. Daher verstehen wir den Staat als Bildungspartner. Die Grundbildung beginnt dabei schon sehr früh – Sprache und Ansprache, Motorik und Sensorik, Empathie und Miteinander. Frühes spielerisches Lernen und Erproben erleichtert die spätere Entwicklung. Kein Talent darf zurückgelassen werden; die frühkindliche Bildung ist der Grundstein, auf den wir bauen.

Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Wir wollen sicherstellen, dass alle Kinder die deutsche Sprache am Ende des Kindergartens vor Schuleintritt sicher beherrschen. Die Sprachvermittlung ist für uns Freie Demokraten eine Priorität in der frühkindlichen Bildung. Deshalb müssen Sprachförderprogramme vereinfacht und besser miteinander verzahnt werden. Dabei müssen alle Potenziale genutzt werden, so auch die Expertise von Logopäden.

Aktuell erhalten allerdings rund 60.000 Kinder in Baden-Württemberg aufgrund des Personalmangels keinen Betreuungsplatz. Wir Freie Demokraten lehnen eine Erhöhung der Gruppengrößen ab. Qualität heißt: ausreichend Zeit für die Kinder und die pädagogische Vorbereitung – statt Überlastung von Erzieherinnen und Erziehern. Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, die qualifiziertes Personal binden und neue Fachkräfte gewinnen – durch gute Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und klare Konzepte.

Wir werden:

- Dokumentationspflichten, wo pädagogisch vertretbar, reduzieren, damit Erzieherinnen und Erzieher wieder mehr Zeit für die Arbeit mit den Kindern haben.

- eine altersübergreifende, tragfähige Finanzierungsstruktur mit kommunalen und freien Trägern schaffen - unter Einbindung eines Gutscheinmodells, das die Wahlfreiheit der Eltern stärkt.

- pädagogische Fachkräfte durch Verwaltungs-, Hauswirtschafts- und Zusatzkräfte von nicht pädagogischer Arbeit entlasten.

- die verfügbare Zeit von Kitaleitungen für Leitungsaufgaben in den Bereichen Pädagogik, Organisation und Personalführung mindestens auf den Bundesschnitt anheben und die Kommunen auskömmlich dabei unterstützen.

- Ausbildungskapazitäten, insbesondere der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) und des „Direkteinstiegs Kita“, bedarfsgerecht erhöhen.

- ein Matchingsystem einführen, um die Einstellung von fachfremden Zusatzkräften zu erleichtern.

- den Fachkräftekatalog im Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) maßvoll erweitern.

- ein Anwerbeprogramm für Erzieherinnen und Erziehern auflegen, um für Fachkräfte aus ganz Deutschland attraktiv zu sein.

- die Kindertagespflege als vollwertige Säule der frühkindlichen Bildung anerkennen und angemessen finanziell sowie strukturell unterstützen.

- die Anschlussfähigkeit von Kindertagespflegepersonen an andere pädagogische Berufe deutlich verbessern.

Die Grundschule legt den Grundstein für den gesamten Bildungsweg. Hier werden nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt, sondern auch soziale Kompetenzen, Konzentration und Ausdauer entwickelt. Bildungsstudien wie der IQB-Bildungstrend zeigen jedoch, dass viele Kinder diese Basiskompetenzen nicht sicher beherrschen. Für uns Freie Demokraten ist klar: Wir müssen die Grundschule stärken – mit mehr Personal, multiprofessionellen Teams und klaren Strukturen. Eine hochwertige Grundschule ist unverzichtbar, damit alle Kinder ihre Talente entfalten können. Dazu gehört auch die angemessene Wertschätzung der Grundschullehrkräfte mit der höheren Besoldungsstufe A13, ohne deren Spezialisierung oder Einsatz in der jeweiligen Schulform zu ändern.

Zentral ist dabei die Vermittlung von Basiskompetenzen und Werten. Die verbindliche Grundschulempfehlung soll Eltern und Lehrkräften Orientierung geben und den Übergang in die weiterführenden Schulen erleichtern. Zudem wollen wir Ethikunterricht ab der ersten Klasse einführen, um frühzeitig Werte, Respekt und demokratisches Verständnis zu vermitteln.

Auch die Lehrkräfteausbildung muss attraktiver und zugänglicher werden. Wir wollen den Numerus Clausus an Pädagogischen Hochschulen abschaffen, damit sich mehr junge Menschen für den Beruf entscheiden können. So schaffen wir die Grundlage, um den Bedarf an qualifizierten Lehrkräften langfristig zu decken.

Sport und Bewegung sind für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung der Kinder besonders wichtig. Deshalb soll der Sportunterricht gestärkt und der Erwerb der Schwimmfähigkeit systematisch gefördert werden.

Wir werden:

- die höhere Besoldungsstufe A13 für Grundschullehrkräfte durchsetzen.

- die Zugangsbeschränkung (Numerus Clausus) an Pädagogischen Hochschulen abschaffen, um langfristig den Bedarf an qualifizierten Lehrkräften zu sichern.

- die Grundschulen durch zusätzliches Personal, multiprofessionelle Teams und klare Strukturen stärken und unterstützen.

- die Grundschulempfehlung wieder für alle Schularten verbindlich gestalten.

- das Unterrichtsfach Ethik verpflichtend ab Klasse eins einführen.

- die Kooperationslehrkräfte zur besseren Verzahnung von frühkindlichem Bereich und Grundschule entlasten.

- Sport und Bewegung sowie den Erwerb der Schwimmfähigkeit in der Grundschule stärken.

Keine Mutter und kein Vater sollen sich künftig mehr Sorgen machen müssen, wie sie die Betreuung ihrer Kinder sicherstellen können. Schon heute ist es normal, dass beide Elternteile erwerbstätig sind. Arbeitgeber haben mit flexiblen Arbeitsmodellen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf reagiert. Wir werden unsere Kommunen dazu befähigen, genauso flexibel zu sein, wie es unsere moderne Arbeitswelt ist.

Wir Freie Demokraten wollen mehr Zeit für Koordination und Organisation, mehr Wahlfreiheit für Eltern und mehr Flexibilität im Ganztag. Beim Ganztag setzen wir auf Vielfalt statt Zwang. Die Wahlfreiheit der Eltern ist ein wichtiger Bestandteil der Bildungspartnerschaft. Nur wenn die Eltern eine Wahl haben, können sie für ihre Kinder das passende Bildungs- und Betreuungskonzept finden. So stärken wir Eltern und Kinder gleichermaßen.

Außerschulische Akteure wie z.B. Vereine wollen wir dabei in den Ganztag einbinden und dafür die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Zugleich ist klar: Der ab 2026 geltende Rechtsanspruch wird nur dann erfolgreich, wenn Qualität und Quantität gleichermaßen gewährleistet sind. Deshalb fordern wir klare Qualitätsstandards, geschultes Personal durch einen differenzierten Fachkräftekatalog und eine verlässliche gesetzliche Regelung auch für die Ferienbetreuung. Nur mit ausreichenden Kapazitäten und attraktiven Arbeitsbedingungen kann der Ganztag zu einem echten Bildungs- und Betreuungsversprechen werden.

Wir werden:

- die Wahlfreiheit der Eltern zwischen den verschiedenen Betreuungsangeboten sicherstellen: kein Ganztagszwang!

- dem Sozialministerium und dem KVJS (Landesjugendamt) die Zuständigkeit in Bezug auf den Ganztagsanspruch übertragen, um durch die Nutzung der Strukturen aus dem frühkindlichen Bereich Doppelstrukturen zu vermeiden.

- die Schulkonferenzen wieder mitentscheiden lassen, ob eine Ganztagsschule eingerichtet wird oder nicht.

- klare Qualitätsstandards inklusive eines differenzierten Fachkräftekatalogs für Ganztagsbetreuung formulieren.

- eine gesetzliche Regelung der Ferienbetreuung schaffen, die ausreichend Flexibilität ermöglicht und bestehende Betreuungsangebote anerkennt.

- eine Hinwirkungspflicht der Städte und Gemeinden analog zum frühkindlichen Bereich gesetzlich verankern.

- Koordinationsstellen fördern und die (finanziellen) Rahmenbedingungen für die Einbindung außerschulischer Akteure langfristig verbessern.

- ein digitales Matching-System starten, um Familien, Angebote und Personal passgenau zusammenzubringen und sowohl Platzauslastung als auch Wahlfreiheit der Eltern zu verbessern.

- die Erfüllung des Ganztagsanspruchs an Grundschulen in privater Trägerschaft finanziell stärker unterstützen.

- die Kindertagespflege als gleichwertiges Betreuungsangebot in die Erfüllung des Rechtsanspruchs einbinden.

Das Gymnasium ist das Sprungbrett für viele junge Menschen in Studium, Wissenschaft, Ausbildung und internationale Mobilität. Es bereitet in erster Linie auf akademisches Arbeiten und wissenschaftliche Forschung vor, liefert aber auch eine herausragende Grundlage für den Beginn einer dualen Ausbildung. Dieses Profil des Gymnasiums wollen wir erhalten und stärken. Wir Freie Demokraten sagen: Es ist Zeit, das Gymnasium wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen. Gleichzeitig wollen wir den jungen Menschen die Zeit geben, die sie brauchen, nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zu reifen. Daher war die Rückkehr zu G9 richtig. Wir wollen dafür sorgen, dass der Bildungsabschluss Abitur wieder verlässlich auf ein erfolgreiches Studium vorbereitet. Dazu gehört eine Stundentafel, die pädagogisch sinnvoll aufgebaut ist, sowie eine Oberstufe, die junge Menschen gezielt an wissenschaftliches Arbeiten heranführt. Wenn diese Grundlage stimmt, werden künftig teure Vorbereitungskurse und Nachhilfe für Erstsemester an Universitäten überflüssig, weil das Abitur selbst die notwendigen Voraussetzungen schafft. Gleichfalls muss aber auch die Berufsorientierung am Gymnasium gestärkt werden, um auch die Karrierewege abseits einer akademischen Laufbahn aufzuzeigen.

Das Gymnasium muss wieder ein Ort für anspruchsvolle, fundierte Bildung sein. Dazu gehören Konzentration auf zentrale Fächer, vertiefte Methodik und eine Oberstufe, die als Vorbereitungsphase auf wissenschaftliches Arbeiten sowie als fundierte Grundlage der dualen Ausbildung dient. Gymnasiale Bildung darf nicht zum Experimentierfeld werden.

Wir werden:

- die gymnasiale Stundentafel überarbeiten und an pädagogischen und wissenschaftlichen Zielen ausrichten.

- dafür sorgen, dass mit bestandenem Abitur die Studierfähigkeit der Absolventen gegeben ist.

- die Oberstufe als Vorbereitungsphase auf wissenschaftliches Arbeiten stärken.

- die Berufsorientierung am Gymnasium ausweiten, um auch die Möglichkeiten abseits einer akademischen Laufbahn aufzuzeigen.

- die Rolle des Gymnasiums im differenzierten Schulwesen schützen und stärken.

- die Rückkehr zu G9 durch eine vorausschauende Einstellungspolitik mit ausreichend Lehrkräften unterfüttern.

- die Freiheit bei der Fächerwahl bedarfsgerecht erweitern, u. a. durch die Option zweier Gesellschaftsfächer in der Oberstufe sowie durch einen Ausbau der Wirtschafts- und Finanzbildung ab der Unterstufe.

Die Realschule ist die stabile Mitte unseres Schulsystems – beliebt bei Eltern, leistungsstark für Schülerinnen und Schüler und unverzichtbar für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses für unsere Wirtschaft. Sie verbindet fundierte Allgemeinbildung mit praxisnaher Vorbereitung auf Ausbildung und berufliche Bildungsgänge. Für viele ist sie das Sprungbrett in die duale Ausbildung und damit ein echtes Erfolgsmodell für sozialen Aufstieg. Die Realschule verdient Respekt, Stärkung und klare Perspektiven.

Deshalb ist für uns Freie Demokraten entscheidend, die pädagogische Eigenständigkeit der Realschule gegen Angriffe zu sichern. Die Verpflichtung, den Hauptschulabschluss ohne eigenen Hauptschulzug anbieten zu müssen, erschwert die pädagogische Ausrichtung und Arbeit der Realschulen. Sie müssen wieder in die Lage versetzt werden, diejenigen Schülerinnen und Schüler ausbilden zu können, deren Begabungen an dieser Schulform am besten gefördert werden können.

Dafür braucht es die Einführung der verbindlichen Grundschulempfehlung gerade auch für die Realschule als tragender Bildungspartner für Eltern und Schüler. Das pädagogische Selbstverständnis der Realschule muss geschützt werden gegen ideologisch motivierte Vereinheitlichungsversuche, die unter dem Deckmantel der Bildungsgerechtigkeit die Qualität der Realschule opfern. Für uns ist klar: Die Realschule muss als eigenständige Schulart mit klarem Profil sichtbar bleiben.

Wir werden:

- die Realschule als leistungsfähige, eigenständige Schulart mit klarem Profil erhalten und ausbauen.

- die Verpflichtung aufheben, den Hauptschulabschluss ohne eigenen Hauptschulzug anbieten zu müssen.

- die Grundschulempfehlung auch für die Realschule verbindlich einführen, um geeignete Übergänge an die weiterführenden Schulen zu sichern.

- das Image der Realschule als Aufstiegsschule und Fachkräfteschmiede gezielt stärken.

- ideologische Gleichmacherei im Schulsystem klar zurückweisen.

Die Werkrealschule ist für viele Jugendliche ein wichtiger Ort der Orientierung, Förderung und beruflichen Perspektive – gerade im ländlichen Raum. Sie verbindet allgemeinbildende Inhalte mit praxisnaher Bildung und ermöglicht Jugendlichen einen erfolgreichen Einstieg in Ausbildung oder weitere schulische Qualifikationen. Besonders in Zeiten von Fachkräftemangel brauchen wir eine Politik, die Werkrealschulen den Rücken freihält und ihr besonders praxisnahes Profil stärkt. Wir Freie Demokraten möchten, dass der Werkrealschulabschluss als eigenständiger Abschluss erhalten bleibt.

Die Werkrealschule braucht eine klare Perspektive als eigenständige Option für Schülerinnen und Schüler mit Interesse an praxisnaher Bildung. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zur Durchlässigkeit unseres Bildungssystems und eröffnet Chancen für alle, die ihre Stärken nicht primär im theoretischen Lernen sehen. Durch verstärkte Bildungskooperationen mit Ausbildungsbetrieben kann dieser eigenständige Fokus weiter gestärkt werden.

Gleichzeitig sprechen wir uns dafür aus, die Werkrealschule zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Eine Perspektive liegt in ihrer Transformation zur „beruflichen Realschule“ mit klarer Verankerung praxisbezogener Inhalte, enger Kooperation mit Ausbildungsbetrieben und gezielter Förderung handlungsorientierter Kompetenzen. So sichern wir wohnortnahe Bildungsangebote, stärken die Berufsvorbereitung und schaffen Anschlussfähigkeit – sowohl an Ausbildung als auch an weiterführende Bildungsgänge.

Wir werden:

- die Abschaffung des Werkrealschulabschlusses rückgängig machen und der Werkrealschule ihre Daseinsberechtigung zurückgeben.

- die Werkrealschulen insbesondere im ländlichen Raum gezielt erhalten und stärken.

- die Transformation zur „beruflichen Realschule“ als modernes, praxisnahes Schulmodell gestalten.

- Berufsvorbereitung und Ausbildungsreife stärker im Curriculum der Sekundarstufe I verankern.

- eine praxisnahe, differenzierte Schullandschaft aktiv fördern und erhalten.

Unsere Vision ist ein Bildungssystem, das Talente dort fördert, wo sie sichtbar werden: Vom Klassenzimmer bis zur Werkbank, von der Hochschule bis zum Innovationscampus. Praxis und Theorie sollen auf Augenhöhe sein, sodass Lernende ihren Weg selbstbewusst gestalten können – unterstützt von digitalen Werkzeugen und verwurzelt in ihrer Heimatregion. Schulträger und Unternehmen öffnen Türen für neue Formate, während bewährte Dualklassen wohnortnah bleiben und Raum für persönliche Entfaltung bieten.

Wir Freie Demokraten wollen, dass Ausbildung weit über Werkbank und Klassenzimmer hinausreicht: Auszubildende sollen ein Zuhause in attraktiven Wohnheimen finden, Zugang zu kostenfreien Lernmaterialien und großzügigen Weiterbildungsmöglichkeiten in hybriden Modellen erhalten. Mittelstand und Hochschule sollen zu Innovationslaboren verschmelzen, in denen Ideen reifen und KMU als Partner am Puls der Zeit forschen. Internationale Austauschprogramme eröffnen Horizonte und eine unabhängige Anerkennungsstelle erleichtert Talenten aus aller Welt den Zugang. Lehrkräfte sollen als Wegbegleiter wirken, ehrenamtliche Fachexperten den Unterricht bereichern und Kooperationen zwischen öffentlichen Trägern und privaten Betrieben das Wissen frei fließen lassen – ohne bürokratische Schranken.

Wir wollen ein liberales, zukunftsorientiertes Bildungsökosystem schaffen, das Neugierde weckt, Talente beflügelt und jedem Menschen Aufstiegschancen eröffnet.

Wir werden:

- berufliche Gymnasien ausbauen und personell auf das Niveau allgemeinbildender Gymnasien heben.

- englische Abschlussprüfungen ermöglichen, um internationale Karrierechancen zu eröffnen.

- mit einer Investitionsoffensive für attraktive Lernbedingungen an berufsbildenden Schulen sorgen.

- die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildungswege stärken und praxisorientierte Praktika und Projekte bereits in der Schule verankern.

- Lehrkräfte im Bereich der Berufsorientierung weiterqualifizieren und Programme wie „Ausbildungsbotschafter“ stärken.

- digitale Potenziale an beruflichen Schulen konsequent nutzen und zugleich das differenzierte, standortnahe Bildungsangebot erhalten, damit Schulträger und regionale Unternehmen gemeinsam über Profile und Ausstattung entscheiden können.

- die Ausstattung dualer Fachklassen anpassen, um auch bei rückläufigen Schülerzahlen wohnortnahe Berufsschulplätze sicherzustellen.

- hybride Bildungsangebote an der Schnittstelle von beruflicher und akademischer Bildung weiterentwickeln und eine umfassende gegenseitige Anerkennung erworbener Kompetenzen unterstützen.

- internationale Austauschprogramme und Sprachkurse in der dualen Ausbildung ausbauen und in Kooperation mit der Wirtschaft die Anerkennungsmöglichkeiten von ausländischen Abschlüssen beschleunigen.

- die Volkshochschulen als starke Partner in Weiterbildung, Fachkräftesicherung und Demokratiebildung finanziell nachhaltig stärken und ihnen mehr Freiraum für innovative Kursformate ermöglichen.

- eine duale Oberstufe einführen, die die parallele Erlangung von Abitur und anerkanntem Berufsabschluss ermöglicht.

Inklusion bedeutet für uns: das Beste für jedes einzelne Kind; freie Entscheidung, passgenaue Förderung und Vielfalt an Möglichkeiten. Kinder mit besonderem Förderbedarf haben unterschiedliche Bedürfnisse: Manche profitieren von inklusivem Unterricht in der Regelschule, andere brauchen den geschützten Raum eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ). Beides ist richtig – wenn es zum Kind passt. Wir Freie Demokraten setzen uns für Wahlfreiheit ein. Eltern müssen die Möglichkeit haben, gemeinsam mit Fachkräften den passenden Bildungsort für ihr Kind zu finden. Die aktuelle Politik setzt zu oft auf Inklusion „um jeden Preis“, meist ohne ausreichende personelle, räumliche oder fachliche Voraussetzungen. Das Ergebnis sind überforderte Lehrkräfte, frustrierte Familien und benachteiligte Kinder – und das ist keine gelungene Inklusion.

Die SBBZ leisten hervorragende und wertvolle Arbeit. Sie bieten spezialisierte Förderung, multiprofessionelle Teams und eine sichere Umgebung für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf. Diese Einrichtungen sind unverzichtbarer Bestandteil eines inklusiven Bildungssystems.

Auch Schulkindergärten sind ein wichtiger Baustein: Sie geben Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf im vorschulischen Alter den notwendigen Rahmen, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und bestmöglich auf die weitere Schullaufbahn vorbereitet zu werden. Echte Wahlfreiheit ist nur mit einem breiten Netz an unterschiedlichen Angeboten gesichert.

Wir Freie Demokraten wollen ein Fördersystem, das sich am Kind orientiert, nicht an politischen Symbolen. Dazu braucht es Ressourcen, Vertrauen und die Anerkennung, dass individuelle Förderung unterschiedliche Wege braucht.

Wir werden:

- die Wahlfreiheit zwischen SBBZ und Regelschule sichern und ausbauen.

- personelle und räumliche Ressourcen für gelingende Inklusion an Regelschulen schaffen.

- SBBZ als spezialisierte Einrichtungen erhalten und besser ausstatten.

- multiprofessionelle Teams an allen Schularten stärken.

- Inklusion auf Augenhöhe mit Eltern, Fachkräften und Kommunen gestalten.

- neue zusätzliche Studienplätze für Sonderpädagogik schaffen und den Numerus Clausus beim Lehramt Sonderpädagogik abschaffen.

- die Kooperationen zwischen SBBZ und Regelschulen (Außenklassen) stärken.

- Schulkindergärten erhalten und bedarfsgerecht ausbauen.

- den eigenständigen sonderpädagogischen Studiengang erhalten.

Freie Schulen bereichern unsere Bildungslandschaft. Sie setzen innovative pädagogische Konzepte um, entlasten das staatliche Schulsystem und schaffen Wahlmöglichkeiten für Familien. Sie stehen für Engagement, Vielfalt und Leistungsbereitschaft. Durch ihre vielfältigen Angebote tragen sie ihren Teil dazu bei, dass jedes Kind die passende Schule finden kann. Wir Freie Demokraten stehen deshalb zu den Freien Schulen. Diese brauchen Planungssicherheit, gerade auch finanziell. Denn ihrem Auftrag entspricht es, Kinder auch unabhängig vom Geldbeutel der Eltern aufzunehmen. Das geht nur, wenn es verlässliche staatliche Unterstützung gibt. Besonders wichtig ist für uns Freie Demokraten die Gleichstellung von Ergänzungsschulen im sozialen und gesundheitlichen Bereich. Ergänzungsschulen bieten Bildungsgänge an, die es im staatlichen Schulsystem gar nicht gibt, und sind besonders wichtig für die Fachkräftegewinnung. Wer Pflegekräfte oder Erzieherinnen und Erzieher ausbildet, leistet einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft und muss auch finanziell fair behandelt werden.

Freie Schulen sind eine wertvolle Ergänzung zum staatlichen System. Ihre Träger übernehmen Verantwortung und bereichern die pädagogische Vielfalt. Das verdient mehr Anerkennung.

Wir werden:

- Freie Schulen als Innovationstreiber im Bildungssystem anerkennen.

- das Privatschulgesetz vereinfachen und langfristig verlässlich gestalten.

- das Bruttokostenmodell, wonach Freie Schulen 80 % der Kosten eines Schülers einer staatlichen Schule als Zuschuss erhalten, rechtssicher und transparent weiterentwickeln.

- Ergänzungsschulen im Sozial- und Gesundheitswesen finanziell den Ersatzschulen gleichstellen.

- Bildungsvielfalt durch Trägervielfalt gezielt fördern.

- die Erfüllung des Ganztagsanspruchs an Grundschulen in privater Trägerschaft finanziell stärker als bisher unterstützen.

Leistung, Fairness, Eigenverantwortung – was den Sport prägt, ist auch Kern unseres liberalen Menschenbildes. Der Spitzensport zeigt uns, wohin Leistungsbereitschaft, Hingabe, Disziplin, Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit, Fairness und Teamgeist führen können. So steht der Leistungssport für Tugenden, die wir als Freie Demokraten als beispielgebend ansehen für unsere Gesellschaft, die wieder über sich hinauswachsen will und kann.

Wir Freie Demokraten bekennen uns klar zum Leistungsgedanken im Sport und setzen uns dafür ein, dass jedes Talent die bestmöglichen Bedingungen erhält – unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder etwaiger Einschränkungen. Spitzensport braucht verlässliche Förderung für Training, Wettbewerbe und ganzheitliche Betreuung. Wir setzen uns dafür ein, dass Sportler optimal begleitet werden, von der Förderung durch Sportstipendien, über duale Karrieren in der Wirtschaft bis hin zur Unterstützung von Behindertensport und Randsportarten.

Sport ist für uns von größter Bedeutung: Er stärkt Gemeinschaften, fördert Gesundheit, schafft Vorbilder, trägt zur wirtschaftlichen Wertschöpfung bei und hat eine positive Botschafterfunktion für unser Land in aller Welt. Zugleich eröffnet er Chancen für Sporttourismus, internationale Sichtbarkeit und die mediale Präsenz auch weniger bekannter Sportarten. Wie kein anderer stiftet er Gemeinschaftserlebnisse über Kulturen, Nationen und Generationen hinweg und führt und hält unser Land mit zusammen.

Wir werden:

- die duale Karriere von Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern in der Wirtschaft stärken, beispielsweise durch das Programm „Partnerbetriebe des Spitzensports“.

- ein Matchingsystem einführen, das Sportlerinnen und Sportler gezielt mit Förderpartnern zusammenbringt, um langfristige Unterstützungsbeziehungen zu etablieren.

- Sportstipendien für talentierte Jugendliche weiterentwickeln, um (höhere) Bildung und Spitzensport zu verbinden.

- Missbrauchsfälle im Sport konsequent aufarbeiten und notwendige Strukturänderungen umsetzen, um die Gefahr von Missbrauch zu reduzieren.

- die Sichtbarkeit des Behindertensports durch Sport-Großveranstaltungen erhöhen.

- den Sporttourismus fördern, beispielsweise durch die Schaffung eines Sporttourismusnetzwerks, das verschiedene Akteure zusammenbringt und Kooperationen im Bereich Sport- und Eventtourismus fördert.

- durch mehr Sendezeit und Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk die mediale Präsenz von Randsportarten erhöhen.

- Sportmedizin, Physiotherapie und Psychologie stärker vernetzen, um ganzheitliche Betreuungskonzepte für Sportler aller Leistungsniveaus zu etablieren.

Sport macht stark – jede und jeden einzelnen genauso wie unsere Gesellschaft. Er fördert die gesellschaftliche Integration, stärkt den Zusammenhalt und trägt entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung sowie zur körperlichen und psychischen Gesundheit bei. Im Sport, ob im Verein oder individuell, erleben Menschen Gemeinschaft, Teamgeist, Fairness, persönliche Entfaltung und Freiheit. Ehrenamtliche Strukturen gedeihen, Talente werden gefördert, Gänsehautmomente erlebt, Freundschaften geschlossen – all das zeigt, wie wichtig eine moderne Sportpolitik ist.

Wir Freie Demokraten wollen eine Sportpolitik, die sowohl finanziell verlässlich ist als auch die Strukturen der Vereine und des Ehrenamts stärkt. Dazu gehört auch die Einbindung der Vereine in die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung. Gleichzeitig wollen wir Sportvereine und Ehrenamt von Bürokratie entlasten und durch die Einrichtung gezielter Servicestellen unterstützen. Wir setzen uns dafür ein, dass das Ehrenamt durch eine attraktive Ehrenamtskarte wertgeschätzt wird, die private Akzeptanzstellen einbindet und bestehende Nachweise wie Übungsleiterlizenzen oder Jugendleiter-Cards anerkennt. Das FSJ Sport und Schule wollen wir bedarfsgerecht ausbauen, die landesseitige Förderung von Schwimmbadsanierungen und interkommunal genutzten Bädern langfristig sichern sowie Richtlinien für den Sportstättenbau unbürokratischer gestalten und Public-Private-Partnership-Projekte ermöglichen. Darüber hinaus wollen wir die Anerkennung neuer Sportformen, wie zum Beispiel eSports, fördern und die barrierefreie Planung und Anpassung von Sportstätten vorantreiben, um Teilhabe für alle zu sichern.

Wir werden:

- an der verlässlichen Sportfinanzierung über den Solidarpakt festhalten und diesen gemeinsam mit dem organisierten Sport zukunftsfähig weiterentwickeln.

- die Sportvereine in die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 einbinden. Dazu bedarf es der Förderung von Koordinierungsstellen, der Monetarisierung von Lehrerwochenstunden und verlässlicher Rahmenbedingungen.

- die Ehrenamtskarte durch Einbindung privater Akzeptanzstellen deutlich attraktiver sowie durch die Anerkennung von bestehenden Nachweisen bürokratieärmer gestalten.

- Sportvereine und Ehrenamt von Bürokratie entlasten und ihre Arbeit durch die Einrichtung gezielter Servicestellen unterstützen.

- das Programm FSJ Sport und Schule bedarfsgerecht ausbauen.

- die landesseitige Förderung von Schwimmbadsanierungen sowie den Unterhalt interkommunal genutzter Bäder durch eine Anpassung des kommunalen Finanzausgleichsgesetzes langfristig sicherstellen.

- die Richtlinien für den Sportstättenbau unbürokratischer gestalten und Public-Privat-Partnership-Projekte ermöglichen.

- die Anerkennung von eSports als gemeinnützig vorantreiben.

- die barrierefreie Planung und Anpassung von Sportstätten unterstützen, um Teilhabe für alle zu sichern.