Ernährungsschutzgebiete - Qualitätsoffensive für den Boden

Beschluss des Landeshauptausschusses der FDP Baden-Württemberg, 9.7.2022, Bad Mergentheim


Ernährungsschutzgebiete - Qualitätsoffensive für den Boden


Durch Klimawandel, Vernässung von Moorlandschaften zur CO2-Bindung, Flächenverbrauch für Siedlungsflächen, Infrastruktur oder die Gewinnung von regenerativer Energie werden fruchtbare Ackerstandorte global und regional rasant knapper, bei weiter steigender Zahl von Menschen und deren Ansprüchen. Deshalb besteht hier dringender Handlungsbedarf.
Wir Freie Demokraten erkennen an, dass der Schutz des Bodens ein wichtiges Element des Klima- und Umweltschutzes ist. Aus diesem Grund muss der Verbrauch von Fläche wohl überlegt erfolgen. Die Ressource Boden muss auch für kommende Generationen bewahrt werden, um diesen eine lebenswerte Umwelt zu bieten.
Der Flächenverbrauch muss transparenter gemacht werden. Auch die Umwidmung von Flächen zu Schutzgebieten oder als ökologische Ausgleichsmaßnahme muss in der Statistik aufgeführt werden.
Da landwirtschaftliche Betriebe auch einen Beitrag zum ökologischen Ausgleich leisten, sollen auch Böschungen und Landschaftselemente an Feldrändern für ökologische Ausgleichsmaßnahmen herangezogen werden.
Die Landwirtschaft leistet durch Humusaufbau und Erosionsschutz einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Bei Böden hoher Güte kann der Einsatz von Produktionsmitteln reduziert werden, was ein weiterer Beitrag für Umweltschutz und Ressourcenschonung ist. Daher fordern wir Freie Demokraten beim Flächenverbrauch den Faktor Bodenpunkte als Kriterium aufzunehmen. Bei der Ausweisung von Wohn- oder Gewerbegebieten, Infrastrukturprojekten oder Energieanlagen sowie den dazugehörigen Ausgleichsflächen sollen die Bodenpunkte berücksichtigt werden. Hochwertige Flächen müssen für die Versorgungssicherheit in landwirtschaftlicher Produktion zur Ernährungssicherung verbleiben.